Jammern ist „in“! Das Gefühl habe ich jedenfalls gerade, wenn ich mich in meinem Umfeld so umhöre. Ach wie schlecht es doch allen geht! Und leider schließt mich das mit ein.
Ganz oft ertappe ich mich dabei, wie ich mich beschwere: über das Wetter (zu kalt, zu nass, nicht sonnig genug), über meine zu winzige Wohnung, meinen langweiligen Job, zu wenig Geld, zu wenig Urlaub, zu kurze Wochenenden, zu lange Arbeitstage, zu wenig Zeit für Freunde und Sport, eine verspätete Sbahn… Doch wenn wir mal ganz ehrlich sind: Sind das die wirklichen Probleme des Lebens?
Neulich habe ich mir den Film „Das Salz der Erde“ im Kino angeschaut.
Ein wirklich großartiger Film von Wim Wenders über den brasilianischen Fotografen Sebastião Salgado. Sebastião war u.a. in Afrika unterwegs und hat Flüchtlinge in Krisengebieten auf ihrem Weg ins Flüchtlingslager begleitet. Die Bilder von halb verhungerten Menschen, die vor dem Krieg und Gewalt flüchten, Kinderleichen in kleinen Särgen, verzweifelten Gesichtern und Elend haben mich nachhaltig sehr beeindruckt.
Als ich nach dem Film aus dem Kino trat, hinein in meine kleine heile Welt, erschienen mir meine „Probleme“ plötzlich so absurd. Im Vergleich zu dem, was diese Menschen tagtäglich durchleben müssen, ist das Leben in Deutschland wie auf einer Insel der Glückseligkeit.