Barista-Workshop mit Illy

Kaffee und ich, das war leider erst Liebe auf den zweiten Blick bzw. Schluck. Viel zu bitter und so gar nicht lecker fand ich ihn! Aber irgendwann im Laufe meines Studenten- und Berufslebens hat er es doch noch irgendwie geschafft, mich rumzukriegen. War es seine aufputschende Wirkung? Oder die Aussicht auf ein Päuschen mit den Lieblingskollegen während eines anstrengenden Arbeitstages? Gruppenzwang? Ich weiß es nicht mehr genau. Aber inzwischen startet kein Morgen mehr ohne einen ersten Gedanken an eine frisch aufgebrühte Tasse Kaffee und dem Wunsch nach diesem lieblichen Geruch in meiner Nase. Man könnte sagen ich bin süchtig!

Nun könnt ihr euch vielleicht ungefähr vorstellen, wie überglücklich ich war, als mich Illy, eine der renommiertesten und bekanntesten Kaffeemarken Italiens, im Rahmen des Taste of München zu einem Barista-Workshop in die Università del caffè Illy einlud.

Università del caffè di Illy

Die Università del caffè ist ein von Illy im Jahr 1999 in Neapel ins Leben gerufenes Kompetenzzentrum, um die Kultur von erstklassigem Kaffee in der ganzen Welt zu fördern und bekannt zu machen. Inzwischen gibt es die Università an 20 Standorten weltweit. Geschult werden Kaffeeproduzenten, Gastronomiepartner aber auch Kaffeeliebhaber und Genießer. Ziel ist, das Beste aus der Natur herauszuholen und ein qualitativ hochwertiges Endprodukt zu erzielen.

Von der Bohne bis zur Tasse

Im Barista-Workshop durfte ich alles über mein Lieblingsgetränk lernen- vom Anbau bis hin zur perfekten Zubereitung. Dabei gab es jede Menge spannender Einblicke in die Welt des Kaffees.

Kaffeeanbau

Das Brasilien der weltweit größte Kaffeeproduzent ist, wisst ihr vielleicht. Aber habt ihr geahnt, dass Vietnam der Zweitgrößte ist? Während in Brasilien hauptsächlich Arabica-Bohnen angebaut werden, ist Vietnam Spitzenreiter im Anbau von Robusta-Bohnen.
Während meines Vietnamtrips 2016 besuchten wir eine Kaffeeplantage. Ich war ganz schön fasziniert von der Größe der Plantage und den frisch gepflückten Früchten, die so gar nicht nach Kaffee aussahen.

Besuch auf der Kaffeeplantage in Vietnam im Januar 2016

Schon damals war ich sehr erstaunt, als ich erfuhr, wie lange es dauert bis man die ersten Früchte vom Kaffeestrauch ernten kann: nämlich ganze 3-4 Jahre.
Ein Strauch liefert ungefähr 6kg Kirschen pro Jahr, was etwa 1kg Rohkaffee entspricht. Für unseren frisch aufgebrühten Morgenkaffee landen etwa 50 Bohnen (=27 bis 28g Kaffee) in der Tasse. Na, wieviele Kaffeesträucher konsumiert ihr so pro Jahr? 😉

Zubereitung – Do’s & Don’ts bei der Mokkazubereitung auf dem Herd

Mit einer Siebträgermaschine ist die Kaffeezubereitung eine echte Kunst. Deshalb muss jede(r) Barista, der Illy-Kaffee zubereitet, einen Barista-Workshop absolvieren.

Doch neben der Profimaschine gibt es noch etliche andere Arten der Kaffeezubereitung:

  • In Nordeuropa und den USA wird überwiegend Filterkaffee getrunken
  • in der Türkei gibt es Türkischen Kaffee aus der Cezve- der typischen türkischen Mokkakanne aus Kupfer und Messing mit langem Griff
  • In Frankreich wird gepresst: der Französische Presskaffee wird in einer zylindrischen Kanne zubereitet. Ein Stempel drückt das heiße Wasser auf das Kaffeepulver. Die wohl einfachste Art der Kaffeezubereitung!
  • Aus Italien stammt der Mokka. Er wird in der typischen Mokkakanne mit der achteckigen, sanduhrartigen Form zubereitet.

Selbst bei der simpelsten Zubereitung mit der Mokkakanne kann man jede Menge falsch machen, wie ich erfahren musste.

Italienische Mokkakanne II Bild: Pixabay

Damit euch das nicht passiert, hier die 4 wichtigsten Regeln:

  • Wasser nur bis zum Sicherheitsventil einfüllen, auf keinen Fall darüber
  • Den Filtereinsatz komplett mit Kaffee füllen, allerdings nicht andrücken!
  • Die Temperatur der Herdplatte auf halbe Stärke einstellen, damit keine Verbrennung des Kaffees stattfindet
  • Die Mokkakanne vom Herd nehmen, sobald der Kaffee zu sprudeln beginnt, denn so werden nur die geschmackvollsten Stoffe aus dem Kaffee extrahiert.

Mokka, Espresso, perfekte Crema

Was genau ist denn eigentlich der Unterschied zwischen einem Mokka und einem Espresso? Ganz einfach: man erkennt den Espresso an der Crema. Im Idealfall ist diese haselnussbraun mit einer Marmorierung und dem sogenannten „Tigerauge“, einem weißen Punkt, der den letzte Tropfen Kaffee in der Tasse markiert.

Doch wozu braucht man die Crema überhaupt (außer natürlich für die Latte-Art, die kleinen Kunstwerke auf dem Kaffee)?
Die Crema ist eine Art Deckel. Durch Temperatur und Druck werden Stoffe beim Aufbrühen des Kaffees extrahiert. Die Crema hält diese Aromen und die Wärme in der Flüssigkeit. Ohne die Crema würden die feinen Aromen der Kaffeebohne sofort verfliegen und der Kaffee deutlich schneller abkühlen.

Eine größere und dickere Crema erreicht man übrigens mit einem höheren Robusta-Anteil. Das ist allerdings kein Qualitätsmerkmal, denn Arabica-Bohnen sind 4mal so teuer wie Robusta-Bohnen. Dafür hat Robusta aber doppelt soviel Koffein wie Arabica.

Puh, ganz schön viele Infos, was? Doch 3 spannende Fakten habe ich noch für euch:

  • Kaffee solltet ihr idealerweise nach dem Öffnen Innerhalb von 5-7 Tagen verbrauchen, danach verflüchtigen sich die feinen Aromen.
  • Die Reihenfolge macht’s! Das Glas Wasser zum  Espresso dient nicht als Durstlöscher oder, entgegen aller Mythen, um Flüssigkeitsverluste auszugleichen, sondern zum Neutralisieren und Glätten der Zunge, damit die feinen Kaffeearomen intensiver wahrgenommen werden können. Deshalb das Wasser unbedingt vor dem Espresso  trinken!
  • Kaffee in Überdosen kann tödlich sein! Wer es schafft 100 Espressi nacheinander zu trinken ohne sich zu übergeben, kann daran sterben. Das wären dann ungefähr 200 Liter Kaffee. Das schaffen selbst die „Maß-auf-Ex-Trinker“ auf der Wiesn nicht!

Taste of München – das Taste Festival im Englischen Garten

Wenn ihr jetzt so richtig Lust auf Kaffee bekommen habt und euer Wissensdurst noch nicht gestillt ist, schaut unbedingt beim Taste of München vorbei. An einer Barista-Bar könnt ihr den Kaffee von Illy genießen und an Master Classes der Università del caffè teilnehmen. Es warten viele exklusive  und spannende Einblicke in die Welt des Kaffees auf euch (nähere Infos findet ihr hier).

Das Taste Festival findet vom 3. bis 6. August statt und verwandelt den Englischen Garten im Bereich „Hirschanger“ in der Nähe der Eisbach-Surferwelle für vier Tage in ein Gourmet-Paradies. Die besten und innovativsten Köche der Stadt kochen unter freiem Sternehimmel auf. Mit dabei sind u.a. Lucki Maurer, Heiko Antoniewicz, Michael Hüsken (Sophia’s Bar & Restaurant) und Holger Stromberg.

Premium Partner des Taste of München ist AEG. Bei der AEG Kochschule, auf der AEG Taste Showbühne und bei der AEG Taste Academy gewährt AEG Einblicke hinter die Kulissen der großen Kochkunst und bindet auch die Besucher mit ins Programm ein.

Was es noch alles beim Taste of München zu entdecken gibt, könnt ihr auf der offiziellen Webseite des Taste of München nachlesen: https://muenchen.tastefestivals.com/

Wir sehen uns dann im Englischen Garten!

Herzlichen Dank an Illy und Taste of München für die spannenden Einblicke in die Welt des Kaffees!