Italien gehört definitv zu einem meiner absoluten Lieblingsländer. Schon in der Vergangenheit zog es mich mindestens einmal pro Jahr dorthin. Ganz egal ob bei Städtereisen, wie z.B. nach Neapel, Rom, Venedig oder Verona, Inselurlaub auf Sardinien oder Relaxen am Gardasee- das italienische Dolce Vita löst bei mir in Kombination mit Landschaft, Pasta, Pizza, Vino und der schönsten Sprache der Welt immer eine Lawine von Glücksgefühlen aus.
Dieses Jahr ging es Ende Mai in eine Region, von der ich schon viel gehört hatte, die ich aber bisher nur von der Durchreise kannte:
Südtirol
Südirol, oder wie es amtlich heißt Autonome Provinz Bozen – Südtirol, ist die nördlichste und größte Region Italiens und liegt inmitten der Alpen.
Bis zum Italienfeeling ist es von München aus nur ein Katzensprung: ca. 3 Stunden fährt man mit dem Auto über den Brenner nach Südtirol.
Unser Ziel: die familiengeführte Residence Aichner in Bruneck.
Dort wurden wir bei unserer Ankunft sehr herzlich empfangen und gleich mit einer Fülle an Tipps für Wandertouren überschüttet.
Leider waren die höher gelegenen Gipfel Ende Mai noch schneebedeckt und fast alle Hütten und Bergbahnen noch geschlossen, so dass wir nicht höher als 2.000 bis 2.200 Höhenmeter (je nach Wetterseite) ohne Schneeschuhe wandern konnten.
Am ersten Tag entschieden wir uns deshalb für eine kleine Wanderung um den:
Pragser Wildsee – Lago di Braies
Der smaragdgrüne Pragser Wildsee liegt inmitten der Dolomiten. Er ist Ausgangspunkt für zahlreiche Bergtouren in die Umgebung, wie z.B. den Dolomiten-Höhenweg Nr. 1.
Sowohl von unten, als auch von oben ist die Aussicht atemberaubend schön und kaum in Worte zu fassen.
Für eine gemütliche Spazierwanderung ist die Runde um den See genau das Richtige.
Wer lieber auf dem Wasser unterwegs ist, kann eine Runde mit dem Ruderboot drehen und die Aussicht auf die Berge vom Wasser aus genießen.
Plätzwiese
Ein weiteres wunderschönes Wanderziel ist die Plätzwiese im Hochpustertal inmitten der Dolomiten. Sie befindet sich im Naturpark Fanes-Sennes-Prags.
Von der auf ca. 2.000 Höhenmetern gelegen Hochalm hat man einen grandiosen Ausblick auf die umliegende Bergwelt.
Der Wanderweg ist sehr einfach. Mit dem eigenen Auto oder einem Shuttle-Bus kann man sogar bis auf 1.976m hoch zum Parkplatz Plätzwiese fahren und von dort die Wanderung starten.
Col dal Lé, Glittner See und Munt da Rina -Welschellener Alm
Am zweiten Tag wollten wir den Col da Lé erklimmen. Mit dem Auto fuhren wir auf den 1.510m hoch gelegenen Sportplatz Rina. Von dort aus folgten wir der Beschilderung Richtung Welschellen-Alm. Wer es etwas einfacher mag, kann den Forstweg nehmen, allen anderen empfehle ich den etwas steileren Waldpfad.
Nachdem wir nach ca. 1,5 Stunden die Alm passiert hatten, führte uns der Weg zum Sattel.
Von Weitem erblickten wir schon das Gipfelkreuz des Col da Lé und so folgten wir einem Trampelpfad über die Wiesen hinauf zum Gipfel.
Oben angekommen hatten wir einen traumhaften Ausblick auf die umliegenden Berge mit zum Teil noch schneebedeckten Bergspitzen.
Vom Gipfelkreuz aus ging es einen abfallenden Weg weiter zum:
Glittner See
Zugegeben, vom Glittner See hatte ich mir ein bisschen mehr versprochen. Dank des unzähligen Froschlaichs haben wir ihn in „Glibber See“ umgetauft. Trotzdem ist es ein malerischer Anblick, wenn man den See in der im Mai noch recht kargen Landschaft erblickt. Erst recht, wenn Blick auf das Highlight fällt: ein hölzernes Boot im See, welches man auf über 2.000 Höhenmetern wohl eher nicht erwartet. Es handelt sich dabei um ein Kunstprojekt von Studenten der Uni Innsbruck.
Nach einer kleinen Pause am See inklusive Krötenbeobachtung machten wir uns auf den Weg zum Abstieg. Da wir den Rundweg laufen wollten nahmen wir nicht den gleichen Weg zurück, sondern bogen direkt am See ab.
Munt da Rina -Welschellener Alm
Ca. 1,5 Stunden später landeten wir wieder bei der Welschellener Alm mit ihrem Logodackel, den wir nun auch in echt kennenlernten, und ließen es uns bei einer Brotzeit gutgehen.
Knuttenalm
Nach all den Wanderungen und der Natur wurde es Zeit, mal wieder ein bisschen unter Leute zu kommen. Wir planten deshalb einen Ausflug nach Bozen. Doch zuvor wollten wir zumindest eine kleine Wanderung machen. Im Wanderführer stießen wir auf eine Miniwanderung zur Knuttenalm.
Nachdem wir das Dorf Rein in Taufers durchquert haben, parkten wir unser Auto direkt am Knuttenparkplatz. Vom Parkplatz aus dauert der Aufstieg ca. 1 Stunde.
Im Winter ist der Wanderweg übrigens eine Rodelstrecke.
Die Knuttenalm überraschte uns mit lauter liebevollen Details.
Für Radlfahrer gab es sogar eine Tool-Station.
Doch das allerbeste war der wirklich leckerste Kaiserschmarrn meines Lebens! Mmh!
Bozen
Frisch gestärkt machten wir uns auf den Weg nach Bozen.
Durch seine Kessellage zählt Bozen zu einer der wärmsten Städte Mitteleuropas und Italiens. Seit ich das weiß, rangiert es ganz oben auf meiner Liste der Städte, die für eine Auswanderung in Frage kommen. Hihi.
Doch nicht nur das Klima überzeugt in Bozen. Auch die Lage inmitten der Berge, die süßen kleinen Gässchen und das ganz eigene Flair sorgen dafür, dass ich mich in dem Städtchen sehr wohl fühlte.
Die italienische und südtiroler Küche komplettieren das Ganze.
Bevor es zurück nach Hause ging, nahmen wir noch ein Stückchen Südtirol in Form von (Achtung liebe Veganer und Vegetarier, ihr müsst jetzt bitte wegschauen!) leckerem Schinken und meinem heißgeliebten Heublumenkäse mit.
Fazit
Ich habe ein neues Stück Italien kennen und lieben gelernt: traumhafte Landschaften, gutes Essen, italienisches Flair und liebe Menschen.
Südtirol ist perfekt für einen Wanderurlaub geeignet und dank der Nähe zu München ein optimales Ausflugsziel für ein (verlängertes) Wochenende.
Ich komme wieder!