Ich bin im Stress. Im Freizeitstress! Um warum? Weil ich das dringende Bedürfnis habe, jeden schönen Tag im Freien zu verbringen und das ganze Sommerprogramm in möglichst kurzer Zeit abzuarbeiten. Denn jeden Moment könnte es schon wieder vorbei sein mit dem Gute-Laune-Wetter! Und damit dann auch mit Picknicken an der Isar, Baden im See, Radltouren, Grillabenden, Wanderausflügen, Dachterassenparties, Open-Air-Kino-Abenden, lauwarmen Sommernächten auf Straßenfesten, Freibadbesuchen und und und…
Weil wir in München und Bayern in den letzten Wochen und Monaten leider vom Wettergott sowieso etwas vernachlässigt wurden (ich habe alle meine Facebook- und Instagram-Freunde verflucht, die Selfies mit Sonnenbrille und Sommerkleidchen an der Nord-/ Ostsee, in Berlin, Hamburg, Frankfurt und sonstwo gepostet haben, während ich im Dauerregen und bei herbstlichen Temperaturen in München ausharren musste!), ist der Druck noch größer, die Zeit mit einem effizient geplanten Sommerprogramm zu füllen.
Die Konsequenz: ich bin jeden Tag am Wochenende und nach Feierabend unterwegs, sammle fleißig Minusstunden, damit ich möglichst früh von der Arbeit wegkomme und lasse meine Wohnung verwahrlosen, weil ich nicht mehr zum Putzen komme. Und das will was heißen- denn ich bin für meinen Putzfimmel bekannt!
Meine beste Freundin meinte am Wochenende zu mir, dass sie alle ihre Sommerkleider schnell in nur einer Woche getragen hat, weil sie die unterschwellige Angst verspürte, dass eines der Kleider nicht mehr zum Einsatz kommen könnte, sobald das Wetter wieder in den verfrühten Herbstmodus umschlägt.
Und beim Baden am See sehe ich lauter Sonnenhungrige, die sich bei 36°C todesmutig ohne Sonnenschutz der Mittagssonne aussetzen, in der Hoffnung auf ein bisschen sonnengebräunte Haut- wohlwissend, dass diese sowieso entweder einfach nur rot wird, oder die Bräune in spätestens 14 Tagen der natürlichen Blässe weicht.
Was sagt uns das? So schön der Sommer auch ist, er bedeutet puren Stress und Selbstgeißelung!
Wäre es nicht großartig, wenn der Sommer seinem Namen alle Ehre machen würde und wir uns in Deutschland konstant über angenehme 25 Grad und Sonnenschein freuen könnten? Dann könnte man trotz Sonnenschein auch mal einen gemütlichen Couchabend einlegen, ohne das Gefühl zu haben, die kostbare Sommerzeit mit Nichtstun und – ganz schlimm: Indoor!!! – verschwendet zu haben.
Zugegeben, es würde auch ein paar Verlierer geben. Die Betreiber von Wetter-Apps beispielsweise. Denn wer bräuchte die schon, wenn es immer schön wäre? Aber an dieser Stelle wäre ich mal egoistisch und hätte kein Mitleid! Sorry liebe Wetter-App-Betreiber!
Doch genug geträumt! Nachdem ich jetzt schon jahrelang mit meiner umweltzerstörrerischen Lebensweise die Klimaerwärmung laut Politik und Forschung begünstige (und herbeisehne!*) und in München doch nichts passiert ist, habe ich eines gelernt: Das Wetter ist so, wie es ist und es lässt sich nicht vorschreiben, wie es zu sein hat! Deshalb heißt es weiter: Planen, planen, planen, um die Zeit so effizient wie möglich mit dem maximalen Output an Sommeroutdoorzeit zu nutzen.
Damit ihr die kostbare Sommerzeit nicht mit Googeln nach Sommerfreizeitbeschäftigungen in München verbringen müsst, starte ich diese Woche auf dem Blog die Reihe „Munich Summer must do’s„. Darin stelle ich euch ein paar meiner Highlights vor, die meiner Meinung nach jeder Münchner gemacht haben muss.
Jetzt heißt es aber erst einmal ab nach Hause auf die Couch! Dank Regen darf ich heute nämlich endlich ganz ohne schlechtes Gewissen einen Couchabend einlegen. Wie passend, dass genau heute die neue Bachelorette-Staffel startet! Da kommen doch gleich Fremdschäm-Erinnerungen an die letzte Bachelor-Staffel hoch. Ein Hoch auf Trash-TV!
In diesem Sinne: genießt den sommer- und stressfreien Abend!
*das ist selbstverständlich absolut nicht ernst gemeint! Als halbwegs gebildeter Mensch weiß ich natürlich, dass die Klimaerwärmung verherrende Auswirkungen auf das komplette Ökosystem hat und viele Menschen darunter leiden.