Hurra, das erste Frühlingswochenende ist im Anflug! Zumindest fühlte es sich vor zwei Wochen so an: 15 Grad und strahlender Sonnenschein!
So gerne ich Winter und Schnee auch mag, aber jetzt reicht’s! Ich will FRÜHLING, bunte Blümchen, wärmere Temperaturen und den ersten Sonnenbrand im Gesicht!
Im Schrank wartet schon mein neuer Frühlingsmantel sehnsüchtig darauf, gegen die olle Winterjacke ausgetauscht zu werden. Und meine Füße sehnen sich nach Frischluft, Ballerinas und barfuß, mit buntem Nagellack auf den Zehen, auf der Wiese rumhüpfen.
Doch wo verbringt man die ersten Frühlingstage am besten? Ursprünglich wollte ich zum „Schwäbischen Meer“ (a.k.a. Bodensee ;)). Doch dank nicht gestelltem Wecker und einem viel zu kuscheligen Bett wurde die Nacht etwas länger und der Tag ein wenig kürzer, so dass ein Ausflug mit 1,5-2 Stunden Autofahrt nicht mehr sinnvoll war.
Irgendetwas in der Nähe musste her! Und was kommt dem Münchner da als erstes in den Sinn? Natürlich der Starnberger See!
Um einem Stau aus dem Weg zu gehen, wollte ich eine Autofahrt vermeiden. Das heißt, es sollte eine Route sein, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar ist.
Ich erinnerte mich an die (kostenlose) MVV-Freizeit-App, die ich mir letztes Jahr heruntergeladen habe, als ich genau vor dem gleichen Luxusproblem stand.
Die App beinhaltet 50 Wanderungen und 29 Radtouren mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Radfahren fiel wegen akuter Faulhe… äh Frühjahrsmüdigkeit aus. Also konzentrierte ich mich auf die Wanderrouten.
In Nullkommanichts hatte ich etwas Passendes gefunden: Nachdem ich vor kurzem Dank dem Bachelor schon im Märchen- und Prinzessinnenland unterwegs war, wollte ich nun auf Kaiserin Sisis Spuren wandeln und wählte den Uferweg von Possenhofen nach Tutzing aus. In Possenhofen ist Sisi nämlich aufgewachsen. Die Route war als leicht und für alle Jahreszeiten geeignet ausgezeichnet. Perfekt also für einen entspannten Spaziergang in der Natur.
Gut gelaunt schmiss ich mich also in meinen Prinzessinnen-Dress (mein wetterfestes Wanderoutfit) und machte mich mit der Kutsche (Sbahn S6) auf den Weg. In 37 Minuten ging es vom München Hauptbahnhof aus bis zur Sbahn-Haltestelle Possenhofen. Von dort aus kann man die in der App integrierte Karte zur Navigation verwenden (auch offline möglich).
In etwa 5 Minuten Laufzeit gelangt man zum See und hat dort einen fantastischen Blick auf den Starnberger See und die Berge. Gerade im Frühling ist es einfach traumhaft, bei strahlendem Sonnenschein auf die noch schneebedeckten Alpen zu schauen.
Am See angekommen bin ich einfach dem Uferweg entlang des Sees gefolgt und habe mir vorgestellt, dass Sisi hier auch schon langspaziert ist und von ihrem Franzl geträumt hat. Hach ja…
Nach ein paar Metern gelangte ich schon zu den ersten Versorgungsstationen. Das wurde aber auch Zeit! Nach 15 Minuten Fussweg hatte ich mir eindeutig eine Stärkung verdient! Sisi hätte sich wahrscheinlich standesgemäß ins Forsthaus am See gesetzt. Aber da ich gerade auf den nächsten Urlaub in der Ferne spare, habe ich mich für die etwas preiswertere Variante- das Strandbad Feldafing– entschieden.
Hier sitzt man an warmen Tagen wunderbar in der Sonne mit Ausblick auf den See. Doch dank Decken war es auch an einem noch etwas frischen März-Samstag recht angenehm.
Frisch gestärkt ging es weiter entlang des Uferweges.
Geradewegs zum Lennépark, von wo aus man zwischen Juni und Oktober mit einer kleinen Fähre vom Glockensteg zur Roseninsel übersetzen kann.
Die Insel war einer von Sisis Lieblings- und Zufluchtsorten. Gerüchten zufolge datete sie dort ihren Cousin Ludwig II. Früher gab es sie also noch, die romantischen Männer!
Die Insel ist winzig. Ihr einziger Bewohner ist heutzutage offiziell der Gärtner. Im Sommer kann man neben einem schönen Spaziergang auf der Insel das Casino inklusive dem wunderschönen Rosengarten besichtigen (wer weiß, was die liebe Sisi und der Ludwig dort so getrieben haben …). Ein Tipp für alle Pärchen: im Casino finden auch Trauungen statt. Leider war im März die Fähre noch nicht in Betrieb, so dass ich ein bisschen in meinem Fotoarchiv kramen musste, um euch Bilder zeigen zu können:
Folgt man dem Uferweg weiter, gelangt man nach etwa 1,5 bis 2 Stunden nach Tutzing.
Wer jetzt schon wieder Hunger oder Durst hat (so wie ich) kann sich entweder im Nordbad niederlassen, oder noch ein paar Schritte weiter zum Seebiergarten laufen. Wer es etwas nobler mag (wie Sisi), macht in Häring’s Wirtschaft halt.
Hier hat meinen einen tollen Ausblick auf den See und die Alpen. Leider wartete ich vergebens auf die Prinzessinnen-Behandlung. Stattdessen gab es eine überteuerte und fehlerhafte Rechnung (16€ für zwei Kaffee und ein Stück Kuchen …).
Das lag wahrscheinlich daran, dass die Krone während des Spaziergangs etwas schwer geworden war und ich sie in die Handtasche gesteckt habe- ich war sozusagen inkognito unterwegs und in meinen schlammbespritzten Stiefeln auch nicht auf den ersten Blick als Prinzessin zu entlarven. Normalerweise ist aber vor allem das Essen in Häring’s Wirtschaft sehr empfehlenswert.
Nach dem Luxus-Kaffee und -Kuchen ließ ich mich in Tutzing am Ufer noch ein bisschen treiben, bis es zur Kutschen- (Sbahn-)Station in Tutzing und von da aus zurück nach München ging.
Das nächste Wochenende steht schon vor der Tür. Also runter von der Couch, Krönchen aufgesetzt und raus in den Frühling, Ihr Lieben!