Frühstück ist meine absolute Lieblingsmahlzeit. Ich liebe nichts mehr, als das Wochenende mit einem langen und ausgiebigen Frühstück zu starten. Egal ob mit dem Liebsten, der besten Freundin, oder dem ganzen Freundeskreis.
Problematisch wird es allerdings immer dann, wenn es an die Organisation geht. „Hi Ilka, wollen wir am Wochenende Frühstücken gehen? Kennst du eine gute Location?“ Wie oft habe ich schon diese oder ähnliche Nachrichten von meinen Freunden bekommen. Und dann fängt das große Grübeln an.
Natürlich kenne ich nach 8 Jahren in München diverse Cafés. Aber es soll ja nicht immer das gleich sein. Um es philosophisch auszudrücken: Das Leben ist viel zu kurz für Wiederholungen ;). Meistens endet meine Grübelei damit, dass ich mich vor den Laptop hocke und in die Google-Suche verzweifelt „Frühstück München“ eintippe, in der Hoffnung, dass irgendjemand kreativer ist als ich und dieses Problem vor mir gelöst hat. Und jedes Mal werde ich aufs Neue enttäuscht, weil die Suche nichts Brauchbares ausspuckt.
Deshalb ist eines schönen Tages die Idee entstanden, auf dem Blog einfache eine kleine Sammlung von Frühstückslocations anzulegen. Anregungen und Tipps von Euch sind ausdrücklich erwünscht! 🙂
Den Start macht der Trachtenvogl im Glockenbach in der Reichenbachstr. 47. Den kenne ich noch aus der Zeit, als er nicht schon um 22:00 wegen nörgelnden, sich über die Lautstärke der Feiernden beschwerenden Anwohnern geschlossen hat. Früher bin ich recht oft nach Mitternacht beschwipst da rausgetorkelt.
Das man im Trachtenvogl auch Frühstücken kann, war mir gar nicht bewusst. Aber man lernt eben nie aus. Deshalb beschloss ich letzte Woche, meinen freien Tag genau dort gemeinsam mit einer Freundin zu starten.
Da es mitten in der Woche war, rechnete ich ich eher mit einer leeren Location. Als wir 10:00 eintrafen, wurde meine Vermutung bestätigt. Aber nach und nach füllte sich das Lokal. Als wir gegen 12:00 gingen, waren alle Tische komplett besetzt. Frühstück gibt es übrigens täglich von 9:00 bis 14:30. Reservierungen werden nicht angenommen, deshalb sollte man schon recht früh da sein, um einen Platz zu bekommen.
Die Einrichtung ist sehr urig, wie der Name „Trachtenvogl“ schon vermuten lässt. Ein Hirschgeweih und eine Kuckucksuhr hängen an der Wand. Die Möbel sind kunterbunt zusammengewürfelt und auch schon ein bisschen abgeranzt, auf den Sofas liegen bunte Kissen, was dem ganzen einen sehr gemütlichen Eindruck verleiht.
Doch kommen wir zu dem Wichtigsten: dem Frühstück. Zunächst einmal stach auf der ersten Seite der Karte ins Auge, dass der Kaffee aus einer Kaffeerösterei in Garmisch-Partenkirchen kommt (Kafferösterei Wild). Weiter unten las ich, dass die Eier vom „Kistlerhof“ kommen und der Blütenkäse aus Garmisch kommt.
Regionale Produkte und Kleinbetriebe finde ich ja immer sehr sympathisch. Genauso wie Läden, die diese unterstützen. Dafür zahle ich gerne etwas mehr Geld.
Positiv gestimmt bestellte ich mir also ein „Gesundes Frühstück“ mit Birchermüsli statt Joghurt, einem zusätzlichen Frühstücksei und einem Kaffee (Ohne Kaffee geht bei mir morgens gar nichts!).
Wie zu erwarten war, schmeckten Frühstück und Kaffee sehr gut. Auch optisch war alles nett angerichtet (siehe Foto). Preislich bewegte es sich mit 11,80€ (ohne Ei und Kaffee) im mittleren Bereich.
Dabei waren ein paar Scheiben Vollkornbrot, Frischkäse, ein paar Scheiben Blütenkäse, Honig, Birchermüsli mit Früchten und Gurken-/Tomatendeko, sowie ein kleiner frisch gepresster O-Saft.
Ganz billig ist das nicht, aber wie gesagt, für regionale, qualitativ hochwertige Produkte bin ich gerne bereit, ein paar Cent mehr zu zahlen. Und der Blütenkäse war wirklich jeden Cent wert! Hmmm! 🙂
Die Bedienung war nett. Leider hatte sie eine kleine Kopfrechenschwäche und wollte 3€ zuviel berechnen. Aber dank Taschenrechnerfunktion auf dem Smartphone lies sich dieses Problem recht schnell beheben ;).
Fazit: Wer eine gemütliche Frühstückslocation mit qualitativ hochwertigen regionalen Produkten sucht, ist im Trachtenvogl genau richtig aufgehoben. Die Atmosphäre ist ganz (München untypisch) nicht schick, sondern erinnert mit den zusammengewürfelten, abgeranzten Möbeln eher an Berlin.
Sehr angenehm fand ich auch das überhaupt nicht Schicki-Micki-Publikum, was an einem Mittwoch Vormittag größtenteils aus Studenten bestand.